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Die Blockflöte – Wissenswertes

Die Blockflöte – Wissenswertes zu Kauf und Gebrauch

Worauf muss ich beim Blockflötenkauf besonders achten?

Blockflöten gehören zweifelsohne zu den am besten geeigneten Musikinstrumenten für Einsteiger, insbesondere für Kinder.

Aufgrund ihrer einfach zu erlernenden Spielweise helfen vor allem Sopran-Blockflöten seit vielen Generationen Grundschülern dabei, das Noten Lesen zu erlernen und erste musikalische Bildung zu vermitteln.

Da es heutzutage eine Vielzahl verschiedener Modelle an C-Sopran-Flöten gibt und auch viele Mißverständnisse z.B. in Bezug auf deren Klangqualität oder Materialbeschaffenheit, möchte ich heute einen kleinen Überblick geben über deren auffälligste Unterschiede und darüber, worauf Sie beim Kauf einer Blockflöte achten sollten.

Holz oder Kunststoff?

Grundsätzlich hat Holz natürlich im Vergleich zu Kunststoff weitaus hochwertigere Klangcharakteristika. Der Rohstoff reagiert sensibel auf die Behandlung durch den Spieler und benötigt eine aufwändigere Pflege, weshalb der Umgang mit einer Holzblockflöte eine größere Gewissenhaftigkeit und Behutsamkeit voraussetzt. Holzflöten müssen außerdem vor dem Gebrauch eingespielt werden. Eine Anleitung zum Einspielen und zur Pflege können Sie auf den Produktseiten der Holzblockflöten in unserem Shop herunterladen.

Es gibt heute aber auch zahlreiche gute bis sehr gute Blockflöten aus Kunststoff, die ebenfalls eine passable Klangqualität haben. Flöten aus Kunststoff sind sehr viel pflegeleichter als Holzblockflöten. Gerade bei jüngeren Kindern kann es daher sinnvoll sein, sich für eine Blockflöte aus Kunststoff oder eine mit einem Kopfstück aus Kunststoff und einem Fußstück bzw. Mittelrohr aus Holz zu entscheiden. Neben der Pflegeleichtigkeit kann dafür ein weiterer Grund sein, dass jüngere Kinder oft noch sehr viel Speichelfluss in den Windkanal der Blockflöte durchlassen, was das empfindliche Labium zu feucht bzw. nass werden lässt. Dann wird die Intonation einer Holzflöte unsauber und die anschließende Pflege noch schwieriger.

Besonders pflegeleicht sind die reinen Kunststoff-Blockflöten. Diese eignen sich daher besonders gut für das Musizieren im Schulunterricht und werden von Lehrern oft empfohlen. Hier gibt es allerdings erhebliche Qualitätsunterschiede, was sich natürlich auch oftmals im Preis niederschlägt. Für eine Blockflöte aus Kunststoff, die wirklich gute Klangergebnisse liefert, sollte man schon mit ca. 12,- Euro Unkosten rechnen. Es gibt natürlich weitaus kostengünstigere Modelle, bei denen man jedoch aufpassen sollte beim Zusammenspiel mit anderen Flöten, denn ihre Stimmung kann je nach Modell auch in sich schwanken. Das gilt aber nicht für alle Modelle und für den Hausgebrauch oder für die ersten kindlichen Gehversuche auf der Blockflöte gibt es brauchbare Modelle schon ab 5,90 Euro.

Allerdings ist es so, dass heute auch Holzflöten häufig z.B. aus Übersee (zumeist Südostasien) stammen und nicht mehr den handwerklichen Fertigungsstandards entsprechen wie noch vor einigen Jahren. Das führt dazu, dass immer öfter die Stimmung einer Blockflöte in sich ungenau ist, d.h. dass es bei diesen Flöten schwierig für den Flötisten wird, eine Oktave gleichmässig zu intonieren. Die Flöten sind somit ungenau gestimmt.

Ein Zusammenspiel in der Gruppe mit qualitativ unterschiedlichen Blockflöten-Marken kann daher leicht zu Frustrationen bei den Schülern führen, obwohl diese oft gar nichts für eine Mißstimmung zwischen den Flöten können.

Warum klingen Blockflöten oft so unterschiedlich?

Die Mißstimmung zwischen Flöten im Gruppenunterricht ist jedoch in der Regel nicht zurückzuführen auf qualitative Unterschiede bei den Blockflöten!

Es herrscht die landläufige Vorstellung, dass die Stimmung von Blockflöten immer gleich sein muss. Dies trifft ganzu und gar nicht zu, im Gegenteil: Es steht nirgends geschrieben, mit wieviel Hertz (Abk.: Hz = Schwingungen in der Sekunde) ein Kammerton a1 auf einer Sopranblockflöte schwingen sollte. Die Frequenz des Kammertons a1 kann bei der Instrumentenstimmung bis zu 7 Hz auseinanderliegen, variiert nämlich zwischen 438 und 445 Hz! Das ist eine ganze Menge und bedeutet, dass einige Flöten wesentlich tiefer als andere grundgestimmt sind. Die Standard-Grundstimmung der meisten Blockflöten allerdings beträgt 440 Hz. Wenn man aber mit diesen z.B. zu einem modern gestimmten oder auch elektrischen Klavier spielt, so klingt die Flöte deutlich tiefer. Das liegt daran, dass Klaviere heutzutage mit a1 = 443 bis 445 Hz gestimmt werden, also deutlich höher klingen.

Wer mit einem Klavier zusammen musizieren möchte, sollte also eine Blockflöte kaufen, die höher gestimmt ist. Dies ist z.B. bei Flöten der Firma Moeck der Fall, bei denen das a1 = 442 Hz. liegt. Spielt man mit einer solchen höher gestimmten Blockflöte im Zusammenspiel mit einer weiteren in Standardstimmung (a1 = 440 Hz), kann man das Kopfstück der Moeck-Flöte ein wenig herausziehen und so den Frequenzunterschied ausgleichen.

Auch aufgrund dieser Stimmungsunterschiede bei Blockflöten kann es sehr hilfreich sein, sich vor dem Blockflöten-Kauf darüber zu informieren, welche Blockflöte in der Musikschule oder Grundschule für den Unterricht verwendet wird bzw. welches Modell der Flötenlehrer empfiehlt.

Barocke oder deutsche Griffweise?

Man unterscheidet heute zwei grundlegend unterschiedliche Bauarten bei Blockflöten: die barocke und die deutsche Griffweise. Die deutsche Griffweise gibt es seit den 1930er Jahren und sie geht zurück auf den deutschen Blockflötenbauer Peter Harlan. Die Griffweise ist sehr bequem, da man die C-Dur-Tonleiter einfach durch Öffnen der Grifflöcher nacheinander von unten nach oben spielen kann. So ist das Greifen der Tonleiter einfach und schnell erlernbar.

Bei der barocken und eigentlich ursprünglichen Griffweise hingegegen wird die C-Dur-Tonleiter gespielt, indem beim F (also auf dem 5. Loch von oben) die beiden untersten Löcher wieder geschlossen werden. Anschließend geht es weiter wie bei der deutschen Griffweise.

Auf den ersten Blick erscheint diese Griffweise schwieriger zu erlernen. Die barocke Griffweise eröffnet jedoch beim Spielen von Halbtönen spieltechnisch präzisere Möglichkeiten und wird daher von vielen Musiklehrern und Musikschülern bevorzugt.

Ein landläufiger Irrtum ist die Ansicht, die barocke und deutsche Griffweise unterschieden sich durch die Doppellöcher. Dies ist falsch: Doppellöcher gibt es in beiden Bauarten. Sie ermöglichen das leichtere und stimmreinere Greifen von Halbtönen im unteren Flötenbereich.

Man erkennt hingegen die Bauweise einer Blockflöte an der Größe des 4. und 5. Tonlochs von oben: Eine Sopranflöte mit barocker Griffweise hat ein kleines Loch an 4. Position und ein großes an der 5. Die deutsche Griffweise erkennt man daran, dass das Loch an der 4. Position groß ist und das an der 5. klein (siehe Abbildung).

Eine Anleitung zum Einspielen und Pflege-Tipps für Ihre Holzblockflöte erhalten Sie hier.